Ki-67
Hans Paul Emil Friedrich Gustav Krome
1903-1976
Gerhard Schwaegermann:
Zwölf Tage nach der Beerdigung von Dorothea wurde unser Vetter und Onkel Gustav Crome, Volksen, zu Grabe getragen. Wer die letzten Familientage mitgemacht hat, erinnert sich an einen fröhlichen und humorvollen, durch sein Hüftleiden zwar im Gehen, nicht aber in kernigen Zwischenrufen behinderten Mann. Berndt-Adolf, sein Neffe, hat uns von der Beerdigung berichtet und in einem Rundschreiben an die Mitglieder ein kurzes Lebensbild gezeichnet. Mit Auszügen aus Gustavs eigenem Lebensbericht haben wir im letzten Heft unserer Zeitschrift begonnen. Ich lese jetzt vor, was Onkel Gustav über seine eigene Geburt schreibt. Er zitiert seinen Vater, der aufgeregt durchs Dorf gelaufen sei, um laut auszuposaunen: „Bübi ist das Beste, was Gott uns geschenkt hat!“ Weiter schreibt nun Gustav über sich, den „Bübi“: „Von dieser Großartigkeit ist verdammt wenig übrig geblieben. Und ich muß bei der Rückschau auf meinen Lebensweg dasselbe Wort sagen, das unser alter Pauker vom Andreamus in Hildesheim (ein Schrank von Kerl, der mit seinen wasserblauen Augen und seinem roten Bart unsere Kinderherzen erzittern ließ) aussprach, der auf eine doch noch einigermaßen richtig herausgestotterte Antwort in den Stoßseufzer ausbrach: „Gott sei Lob und Dank!“  -  Ich zitiere so ausführlich aus den Erinnerungen von Gustav, weil sich die fröhliche und zutiefst von Lebenserfahrung und christlicher Ernsthaftigkeit geprägte Aussagekraft dieses kleinen Abschnittes auch auf die folgenden Lebensbilder beziehen könnte.

FamZ 1978 Seite 3-4


Ki-67a
Tine Crome, geb. Benecke
Ihre Tochter Anke Crome schreibt uns: „Viele erinnern sich sicher an sie als Teilnehmerin fast aller letzten Familientage, noch 1990 in Bergkirchen, im Rollstuhl sitzend, eine zurückhaltende, stille, stets fröhliche Zuhörerin. In Bockel bei Stade am 20. Februar 1905 als Tochter der Eheleute Benecke auf einem sehr großen Bauernhof geboren, wurde sie schon früh mit der Arbeit und Führung eines so vielschichtigen Betriebes vertraut. Am 5. September 1934 heiratete sie den nach 7 Jahren aus Brasilien zurückgekehrten Gustav Crome, jüngster Sohn von Pastor Gustav Crome aus Hildesheim. Viele schwere Jahre folgten in Schlagtow bei Greifswald mit dem Erwerb und Aufbau einer Bauernsiedlung, dann ein Fast-Ende 1945 und Neubeginn in der Nachkriegszeit, das alles mit 5 Kindern und vielen Flüchtlingen, die bei unseren Eltern Herberge fanden. Die Zwangskollektivierung 1959 führte zur Flucht in die Bundesrepublik Deutschland und einem folgenden Neuanfang in Volksen / Rinteln.
Die letzten Lebensjahre verbrachte unsere pflegebedürftige Mutter bei unserer Schwester Hanne Heeren in Wunstorf und schließlich als Pflegefall für noch 1 Jahr in einem Pflegehaus in Wiedenbrügge / Bergkirchen. Die ungeheure Kraft und Geduld unserer Mutter, ihr Mut und ihre stete Zuversicht in Gottes Allmacht hat unserem Vater und auch uns Kindern in all den Jahren entscheidend geholfen; sie war stets der ruhende, tatkräftige Mittelpunkt unserer Familie. Mit Heiterkeit konnte Mutter sogar ihr langes Siechtum durchstehen. Am 26. Juni 1993 nahmen wir Abschied von ihr mit dem Jesuswort aus Johannis: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebet und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.“

FamZ 1993 Seite 5-6